Geschichte der Altrheinklause

Die Altrheinklause existiert in ihrer jetzigen Form als Restaurant und Gartenwirtschaft seit 1978. An derselben Stelle gab es vor 60 Jahren nur einen wilden Campingplatz auf einem kleinen künstlichen Hügel. Der Hügel selbst war entstanden durch den Abraum oder Abfall einer Ziegelsteinbrennerei, die hier 1864 gegründet und im 19. Jahrhundert betrieben wurde. Die Abfälle der Ziegelbrennerei in Form von Schlackebrocken wurden vermutlich zentral auf einen Haufen geworfen. Daraus entstand im Laufe der Jahre der kleine Hügel wie er nun immer noch das Fundament der Altrheinklause bildet. Seit 1809 wurde im Zuge der Rheinbegradigung der Ausbau von Rheindeichen vorangetrieben.  Der Rhein hatte durch sein ständig wechselndes Flussbett und durch Hochwasser immer wieder enorme Schäden verursacht. Das schwere Hochwasser im Jahre 1816 schließlich führte zu gemeinsamen Arbeiten von Baden und Bayern, dabei wurden Durchstiche in Form von Kanälen gegraben, die Vertiefung der Kanäle überließ man der Erosionsarbeit des Rheins selbst. Der Altriper Durchstich im Jahre 1865 war der letzte.


Originaldokument der Backsteinbrennerei von 1864



In den 1960er Jahren fand sich auf dem Hügel neben einigen wilden Campingplätzen ein Getränkeverkauf  mit Hilfe von zwei Kühlboxen, Stangeneis und einigen Sonnenschirmen. Ignaz Frombold und Renate Frombold waren an den Wochenenden vor Ort und verkauften Getränke und Speiseeis an die Camper und Badegäste. Damals war das Rheinufer noch ein beliebter Badeplatz der Einheimischen. Wildes Zelten  war noch kein Problem und der kleine Hügel war ein idealer Ort, um schnell sein Zelt aufzubauen und die Natur zu geniessen.

1968 haben Helmut und Marianne Lutz zunächst einen Kiosk auf dem kleinen Hügel erbaut. Der Kiosk mit Terrasse wurde schnell zu einem Magneten in der Region. Im Jahre 1978 wurde der Kiosk dann zum Restaurant mit 120 Sitzplätzen ausgebaut und bietet seither auch in der kalten Jahreszeit einen wunderschönen Blick auf die Auenlandschaft und den Altrhein. Dreißig Jahre lang bewirtschafteten Fofo und Jorgo Stratakis die Altrheinklause und haben den Ort zu einer Oase der Erholung und des guten Essens gemacht. Seit 2016 bewirtschaften Ioannis Traitorakis und Christos Mavras die Altrheinklause.


Zur Geschichte der Altrheinklause und der ehemaligen Feldziegelei hat Helge Geißler, der in Waldsee maßgeblich in seiner Freizeit das Heimatmuseum pflegt, folgenden Text geschrieben:

                 

 


                         Kupferstich von 1698            Blick von der Altrheinklause